Heilkunst im Mittelalter

Aderlass, Schröpfen und das Kauterisieren (Brennen) waren beliebte Heilmethoden im Mittelalter. Für ihre Diagnosen beriefen sich die Heilkundigen auf die Harnschau. Die antike Philosophie der „Viersäftelehre“ lag den mittelalterlichen Vorstellungen zur Heilkunst zugrunde.

Während die Klostermedizin sich systematisch mit der Wirkung von Heilkräutern beschäftigte, von denen viele heute noch verwendet werden, trieben auf Märkten Scharlatane und Quacksalber ihr Unwesen. Verheerenden Seuchen wie der Pest stand man hilflos gegenüber, denn Ursachen und Übertragungswege vieler Erkrankungen waren noch unbekannt. So glaubte man, schmerzende Zähne seien von Zahnwürmern befallen.

Kräuterfrauen und Hebammen spielten eine bedeutende Rolle in der Volksmedizin, doch wurde ihr Wissen nicht schriftlich überliefert.

Die Ausstellung beleuchtet die vielfältigen Aspekte der mittelalterlichen Heilkunst. Sie berichtet von Badern, Feldschern und Barbieren, von magischen Heilmitteln wie dem Theriak und der „Dreckapotheke“, vom Antoniusfeuer und der Lepra, von der Heilkunst Hildegard von Bingens.